Gegen den "Verzichthunger".
Das Verlernen beginnt meist bereits in der frühen Kindheit. Viele Eltern fällt es schwer, Lebensmittel in gesund und ungesund einzuteilen. Mit Regeln wie "Du musst mehr Obst und Gemüse essen", "Ohne Brot gibt es keinen Schinken" oder "Süßes gibt es nur als Nachspeise" wird dem Kind die somatische Intelligenz abtrainiert.
Wachsen Kinder in einem familiären Umfeld auf, in denen ihren eine Vielfalt an Lebensmitteln angeboten wird, greifen sie automatisch zu jenen, die ihr Körper für die Entwicklung braucht.
Wer hingegen eintelne Lebensmittel verbeitet, erreicht genau das Gegenteil. Mit dem Verbot beispielsweise Schokolade werte ich diese auf, es entsteht ein besonderes Verlangen nach Süßigkeit. Das Gleiche gilt für den Verzicht auf Kohlenhydrate oder Fett. Wer Appetit auf Nudeln oder Pizza hat, aber stattdessen zum Salat greift, provoziert Heißhungerattacken, die durch den sogenannten "Verzichthunger" getriggert werden.
Intuitiv essen – evolutionäres Erbe der Menschen.
Bei intuitivem Essen liegt der Fokus darauf, dem eigenen Grundgefühl zu vertrauen.
Wir sollten wieder unserem Grundgefühl vertrauen, mehr auf den eigenen Körper hören und lernen zu reflektieren, was uns schmeckt und was uns guttut!
Wie das gelingt?
- Zunächst sollten Sie Ihr eigenes Essverhalten analysieren:
- Esse ich aus Gewohnheit immer zur gleichen Zeit, selbst wenn ich keinen Appetit habe?
- Bin ich beim Essen durch E-Mails oder das Handy abgelenkt?
- Esse ich zu schnell?
- Wird das Verlangen nach Zucker und Kohlenhydraten größer, wenn ich unter Stress stehe?
- Und die wichtigste Frage: Bin ich wirklich hungrig?
- Dieses Gefühl wahrzunehmen ist gar nicht so einfach, da wir häufig nicht mehr wissen, wie sich echter Hunger anfühlt.
Die intuitive Ernährung.
So integrieren Sie intuitives Essen in Ihren Alltag.
Schaffen Sie feste Essenszeiten ab.
Um Punkt 12 Uhr ab in die Mittagspause – und das, obwohl Sie gerade erst ein zweites Frühstück verdrückt haben? Sagen Sie sich von solchen festen Essenszeiten los und bleiben Sie flexibel. Wenn Sie noch keinen Hunger haben, können Sie die Mahlzeit einfach auf später verschieben.
Trainieren Sie schlechte Gewohnheiten ab.
Wer zum Beispiel nach der Arbeit ein Stück des Heimwegs zu Fuß mit vielleicht einem Podcast auf den Ohren zurücklegt, der gewinnt bereits Abstand vom Arbeitsalltag, kommt entspannter zu Hause an und greift nicht aus Stress direkt zum Kühlschrank. Entspannt wirklich nur das Feierabendbier oder tut es auch eine Runde Yoga oder ein gutes Buch auf der Couch? Wandeln Sie diese Angewohnheiten lieber in etwas Positives um: Beim Fernsehen können Sie zum Beispiel stricken oder bei jedem Küchengang ein Glas Wasser trinken.
Kochen Sie vor.
Wer intuitiv essen möchte, braucht immer etwas griffbereit. Bereiten Sie am Vorabend die Speisen für den nächsten Tag vor, dann können Sie einfach zugreifen, wenn Sie Hunger haben. So geraten Sie auch nicht in Versuchung zum Schokoriegel zu greifen, weil es zu lange dauern würde, etwas zu kochen. Besonders für Menschen, die im Alltag wenig Zeit haben, kann das helfen.
Trennen Sie Essen und Emotionen voneinander.
Bei Liebeskummer einen XXL-Eisbecher löffeln oder Bürostress mit Fast Food bekämpfen – die Verbindung von Essen und Emotionen führt dazu, dass wir unser Bauchgefühl ignorieren. Hören Sie deshalb genau in sich hinein, bevor Sie zu einem Snack greifen: Habe ich Hunger oder bin ich nur unzufrieden?