» Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden. «
Hippokrates.
Richtig schlemmen.
Grundsätzlich gilt für gesunde ältere Menschen: Wer sich gesund, ausgewogen und bedarfsgerecht ernährt, kann damit rechnen, keine Mangelerscheinungen zu bekommen. Jedoch verändert sich mit zunehmendem Alter der Körper. Der Energieverbrauch nimmt ab, der Muskelanteil geht meist zurück, und auch der Anteil an Wasser wird geringer. Häufig steigt dafür der Anteil an Körperfett. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt hingegen nahezu unverändert, kann sich sogar aufgrund von Medikamenten erhöhen.
Wichtig ist, dass Sie sich einen gesunden Appetit und Freude am Essen behalten. Ernährungstipps im Alter:
- Machen Sie vor dem Essen einen Spaziergang an der frischen Luft. Sorgen Sie für eine angenehme Ess-Atmosphäre und richten Sie das Essen ansprechend an. Das regt den Appetit an.
- Zwar sinkt der Energiebedarf mit zunehmendem Alter, der Nährstoffbedarf bleibt jedoch gleich. Nahrungsmittel mit einer hohen Nährstoffdichte, wie Obst, Gemüse, Fisch, Eier, Pflanzenöle, Milchprodukte und fettarmes Fleisch (z. B. Hühnchen) sind daher empfehlenswert.
- Verschiedene Studien zeigen, dass Homocystein – ein Zwischenprodukt des Zellstoffwechsels – das Demenz-Risiko erhöht. Achten Sie daher vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6, B12 und Folsäure. Zusammen bilden diese Nährstoffe den Vitamin B-Komplex, der hilft, den Homocystein-Gehalt im Blut zu senken und auf einem gesunden Level zu halten. In Brokkoli, Endiviensalat, Spinat, Ei und Hühnerleber sind diese Vitamine besonders reich enthalten.
- Von "5 am Tag" haben Sie vielleicht schon gehört. Aber wer soll so viel Obst und Gemüse essen? Lassen Sie sich zum nächsten Feiertag einen Entsafter oder Standpürierer schenken und machen Sie Ihre eigenen Säfte oder Smoothies. Hinein darf an Obst und Gemüse alles, was Sie mögen und das Ihnen gut bekommt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber Achtung – ein Saft oder Smoothie ersetzt schnell vom Nährstoff- und Kaloriengehalt eine ganze Mahlzeit – jedoch mit jeder Menge Vitaminen.
- Bewahren Sie sich Ihre Neugier und probieren neue Gewürze oder Gemüse aus, die Sie bisher noch nie verwendet haben.
- Dass wir mit Salz sparsam sein sollen, ist allgemein bekannt. Nur was tun, wenn es sonst nicht schmeckt? Probieren Sie Kräuter aus dem Garten oder vom Markt aus. Klein geschnitten bringt Rucola Schärfe und Petersilie kann z. B. Salz ersetzen. Viele Menschen kennen auch noch die guten alten Wildkräuter. Diese als Salat angerichtet, bringen ein intensives Geschmackserlebnis und viele Vitamine und Mineralstoffe.
- Achten Sie darauf, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Trinken Sie am besten zu jeder Mahlzeit (z. B. Wasser oder Kräuter- und Früchtetee). Mindestens 1,5 Liter am Tag halten die Lebensgeister frisch!
- Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt, da ein schlecht sitzender Zahnersatz Beschwerden beim Kauen verursachen kann. Auch beeinträchtigt er den Speichelfluss und somit das Geschmackserlebnis.
- Zum Erhalt der Kaufähigkeit sollte feste Nahrung bevorzugt werden. Streichen Sie keinesfalls Obst und Gemüse vom Speiseplan, sondern passen Sie die Zubereitung an Ihre Kaufähigkeit an (z. B. durch reiben, kochen, pürieren). Kauen Sie die Nahrung außerdem ausgiebig, optimaler Weise 30 Mal. Ihnen fällt dann das Schlucken leichter, die Nährstoffe können vom Körper besser verwertet werden und auch der Magen hat dank der Vorarbeit weniger "harte Brocken" zu bezwingen.