Das Lipödem tritt nahezu ausschließlich bei Frauen auf. Typisch ist eine Neigung zu Hämatomen ("blauen Flecken") auch bei kleinen Verletzungen. Zusätzlich können vermehrte Wassereinlagerungen in den betroffenen Regionen bestehen.
Die Standardbehandlung ist die "komplexe physikalische Entstauungstherapie". Sie besteht aus der Anwendung von Lymphdrainage, Kompression durch spezielle Strümpfe und Bewegungstherapie.
Seit einigen Jahren bieten Ärzte auch die chirurgische Absaugung des Fettgewebes an den betroffenen Körperpartien an.
WAS WEISS MAN ÜBER DIE LIPOSUKTION?
Bisher ist die Liposuktion keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, weil es keinen wissenschaftlich Beleg dafür gibt, dass die Liposuktion besser wirksam ist, als die konservative Standardbehandlung des Lipödems aus Kompressionstherapie, Lymphdrainage und Bewegungstherapie.
Man kann also nicht mit Sicherheit sagen, ob die Frauen durch die Operation nachhaltig von ihren Beschwerden befreit werden. Dazu müssen die beiden Verfahren an zwei Gruppen von Patientinnen direkt miteinander verglichen werden.
Die Datenlage zur langfristigen Sicherheit der Liposuktion beim Lipödem ist ebenfalls noch unzureichend. So ist nicht auszuschließen, dass nach der Liposuktion Fettgewebe nachwächst oder dass der Eingriff im Unterhaut-Bindegewebe zu Narbenbildungen führt, die den Lymphabfluss behindern. Diese Fragestellungen sollen in der Studie untersucht werden.